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Consul
Classic 315
Der Consul
Classic, im Mai 1961 vorgestellt, sollte die Lücke zwischen dem
kleinen Anglia und dem großen Consul 375 schließen. Schon bei
der Vorstellung war absehbar, dass dem Classic keine lange
Bauzeit beschieden sein würde. Das Automobil-Design hatte sich
während der Entwicklung zu schnell verändert um noch modern zu
wirken. Die Heckflossenära in den USA ging schon stark dem Ende
zu als der Classic 1961 auf der Earls Court Motorshow debütierte.
Bei Ford entschloss man sich daher die preiswerten, aber schnell
verschleißenden Kirkside-Gussformen zum Pressen der Blechformen
einzusetzen. Diese Entscheidung war im Hinblick auf dem in den
Startlöchern stehenden Cortina ein richtiger Entschluss des
damaligen Managements.
Bei der
Entwicklung wurde nicht sehr auf gewichtsparenden Einsatz von
Blech geachtet. Dies bescherte dem Classic mit 920 kg beim 2-Türer
und 950 kg beim 4-Türer ein beachtliches Leergewicht. Der Motor
mit 1,3 Litern Hubraum und 50 PS (56,5 bhp) Leistung hatte seine
liebe Mühe damit, dieses Gewicht, maximal zulässig waren 1350
kg, auf 130 km/h zu beschleunigen. Die Kurbelwelle war dreifach
gelagert und der Hub wurde auf 65,07 mm erhöht um sich vom
Anglia - Aggregat etwas abzusetzen. Das 4-Gang Getriebe wurde am
Lenkrad geschaltet. Beim 1. Gang wurde auf die Synchronisierung
verzichtet. Wurden im Prototypenstadium noch Experimente mit
einer Einzelradaufhängung an der Hinterachse gemacht, verließ
man sich am Serienprodukt wohl nicht zuletzt aus Kostengründen
auf die bewährte Starrachse.
Die doppelten Frontscheinwerfer tauchten zuerst am Ford Consul
Classic im Marktsegment der Familienwagen auf. Die englische
Fachpresse titelte: "....good enough for a much faster car"
(Gut genug für ein sehr viel schnelleres Auto). Der Kofferraum
hatte ein enormes Fassungsvermögen, was die Marketingstrategen
zu einem Pressebild mit einer Frau auf einem Liegestuhl im
Kofferraum verleitete. Scheibenbremsen an der Vorderachse und
McPherson-Federbeine waren Standard - Ein absolutes Novum in
dieser Klasse!
Während die
Standard-Versionen sehr spartanisch ausgestattet waren, liefen
die DeLuxe-Versionen reichhaltiger verziert vom Band.
Verchromte Zierleisten innen und außen, 5-Sterne Frontgrill,
kombinierte Armlehnen mit Türöffner, 2-farbige
Kunstledersitze, Teppich statt Gummimatte, Scheibenwaschanlage,
Lichthupe, 2-Klang Fanfare und Innenbeleuchtung sorgten für ein
komfortables Ambiente. Aufpreispflichtig waren in jedem Fall die
Heizung, Ledersitze, und Weißwandreifen.
Schon 1962 erhörte
man die Wüsche der Kundschaft nach mehr Leistung und bot ab
August 1962 den Consul Classic mit einer 1,5 Liter Maschine an.
10% mehr Drehmoment und eine etwa 5 km/h höhere
Endgeschwindigkeit waren zwar keine Welten, brachten aber schon
mehr Temperament beim Fahren. Der nun 5-fach gelagerte Motor
hatte eine massiv gegossene Kurbelwelle, was eine bessere
Standfestigkeit bedeutete. Mit dem Modellwechsel wurde auch das
Getriebe vollsynchronisiert. Mitte 1963 wurde der Consul Cortina
der Fachpresse vorgestellt und im September 1963 wurde die
Produktion des neuen Consul Classic nach nur rund 27.000
Exemplaren eingestellt.
Consul
Classic 1340 ccm 1961-1962
Produktionszeitraum
Standard
2-türig: Juni 1961 - August 1962
Standard 4-türig: April 1961 - Juli 1962
DeLuxe 2-türig: April 1961 - Juli 1962
DeLuxe 4-türig: April 1961 - August 1962
Technische
Daten
Motor:
Reihenmotor, 4 Zylinder, 1340 ccm ohv
Bohrung x Hub: 80,96 x 65,07 mm
Max. Leistung: 56,5 bhp bei 5000 rpm
Getriebe: 4-Gang
Karrosserie: Selbsttragend
Fahrwerk: McPherson Federbeine vorn,
halbeliptische Federbeine hinten
Radstand: 2515 mm
Spurweite: 1257 mm
Länge über alles: 4338 mm
Bremsen: Scheiben vorn, Trommeln hinten
Höchstgeschwindigkeit: 126 km/h |
Consul
Classic 1500 ccm 1962 - 1963
Produktionszeitraum
28.
Juli 1962 - September 1963
Technische Daten
wie Classic 1340 ccm
außer:
Motor: Reihenmotor, 4 Zylinder, 1448 ccm ohv
Bohrung x Hub: 80,97 x 72,82 mm
Max. Leistung: 59,5 bhp bei 4600 rpm
Höchstgeschwindigkeit: 132 km/h
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